Kapitel 2

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Kuranda
Aborigines Wir fahren heute mit dem Bus nach Kuranda, rund 30 km nordwestlich von Cairns. Äußerlich ist Kuranda ein Dorf geblieben, doch besonders der Tagestourismus hat das Dorf verändert. Es reihen sich ein Souvenirladen an den anderen und auf den Märkten sind T-Shirts und massenweise hergestellte Eingeborenenkunst die Regel.
Was weitaus interessanter ist, ist das »Tjapukai Dance Theater«. Die Vorstellung besteht aus einer Mischung von moderner Musik und traditionellen Gesängen. Der Vorhang ist mit einer Eingeborenenmalerei verziert und als er sich hebt wird ein Aspekt der Geschichte der Eingeborenen beleuchtet.
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Great Barrier Riff
Ich habe mich für die andere Richtung entschieden und mache mit einem Wasserflugzeug einen Rundflug über das Riff. Etwas später wassert dieses Flugzeug, an den Schwimmern spritzt das Wasser und es wird etwa 50 Meter entfernt verankert. Um dorthin zu kommen muß man sich mit einem Schlauchboot dahin fahren lassen. Da ich erst in der dritten Gruppe bin, kann ich mir die ersten zwei Starts und Landungen ansehen. Komisch sieht es aus, wenn das Flugzeug mit seinen großen Schwimmern startet oder wassert.
Doch der Flug ist sehr angenehm, Beim Start gibt es einige leichte Schläge, dann sind wir schon in der Luft. Das Wasser ist sehr klar und man kann von oben sehr gut die Korallenbänke erkennen. Auch die Brandung am Rand des Riffs ist deutlich wahrzunehmen. Wir kreisen mehrmals, überfliegen den Ponton und das Schiff. Doch enttäuscht bin ich trotzdem, denn sonst gibt es nicht viel zu sehen. Aber, was hätte ich denn sonst zu schauen erwartet?
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Wasserflugzeug

Busfahrt
Blick aus Bus Nach kaum 100 Kilometern hat sich die Landschaft vollkommen gewandelt. Vergessen sind die grünen Hügel an der Küste, denn die Gebirgskette der Great Dividing Range sorgt dafür, daß sich die Feuchtigkeit an der Küste abregnet. Deshalb erreicht der Regen kaum das dahinterliegende Land und so beherrschen Spinnifex Gras und kleinere Gehölze die Landschaft. Der Boden ist rot, trocken und staubig. Es tauchen auch die ersten Termitenhügel auf, kaum größer als Zuckerhüte, aber auf jedem Quadratmeter mehrere. Von dem hier wachsenden Gras leben die Rinder, die hier weit verstreut grasen. Top

Lost City
Der Hubschrauber landet auf einem Grasstück neben der Straße. Es ist eines dieser Luftgefährte mit einer runden Glaskuppel und einem Rumpf aus einem Stahlrohrgestänge. Hier in der Umgebung liegen so große Rinderfarmen, daß man nur mit dem Hubschrauber die Tiere überwachen und zusammentreiben kann. Genannt werden diese Hubschrauber »Mastering Helicopter«. Gebückt laufen wir zu dritt zum Helikopter und setzen uns auf die Bank hinter den Piloten. Rechts hat der Heli keine Türe, links fehlt das Glas im Fenster. Das bedeutet, man muß sich richtig anschnallen, sonst wird man rausfallen. Ich setze mich links ans Fenster, und schon startet das Fluggerät. Zuerst ein Stück über die Straße und dann ab ins Gelände.
Was von der Straße eintönig und flach erschien, bekommt aus der Luft ein ganz anderes Aussehen. Ausgetrocknete Bachläufe, Bäche, die noch Wasser führen und ein reicher Bewuchs. Überall verstreut weiden Rinder, von unserem Piloten aufmerksam beobachtet. Dann ändert sich die Landschaft vollkommen, eine Abbruchkante erscheint und wir kommen zur »Lost City«, der "vergessenen Stadt". Es handelt sich um eine Sandsteinformation in der das Gestein wie antike Säulen emporragt. Der Hubschrauber legt sich so in die Kurven, daß ich manchmal denke, mein rechter Nachbar fällt heraus. Aber jeder neue Anflug bringt neue Ausblicke. Es ist schon erstaunlich, was die Erosion durch Wind und Wasser zustande bringt.
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Mastering Helicopter

Lost City

Daly Waters
Daly Waters Pub Eine Pause machen wir in Daly Waters, nachdem wir uns schon einige Zeit auf dem Carpenteria Highway in Richtung Westen fortbewegen. Der "Ort" liegt an der Kreuzung zum Stuart Highway, der den Kontinent von Nord nach Süd durchquert. Den Namen hat diese Ansiedlung mit einigen Häusern, von der Kneipe, die als erstes an dieser Stelle stand. Ein Schild verspricht zwar »Historical Town«, aber bei der kurzen Geschichte der weißen Besiedlung genügt es, daß dieser Pub seit 1930 besteht. Vor der Kneipe steht die Pferdetränke, die ihr den Namen gab. Im Inneren des Gebäudes ein pittoreskes Bild: eine dämmrige Wirtsstube, der Tresen mit Aufklebern aus aller Welt verziert, an der Decke sind Slips und BH's genagelt, an den Wänden Karikaturen und ordinäre Sprüche. Top

Kakadu Nationalpark
Unsere Besichtigung führt uns nach einer weiteren Fahrt mit dem Bus über den Kakadu Hwy. zu einem Parkplatz, von dem aus wir zum »Nourlangie Rock« laufen. Hier bekommen wir endlich die bekannten Felsmalereien der Eingeborenen zu sehen. In den vielen Höhlen des Berges lebten bis in unser Jahrhundert hinein die Aborigines während der Regenzeit und haben eine ganze Reihe von Gemälden hinterlassen. Auch die verschiedenen Stilrichtungen, wie "Röntgenstil" oder "Umrisstechnik" sind hier zu sehen. Absperrgitter begrenzen den Zugang zu den Felsmalereien, denn einige der berühmtesten sind hier zu sehen, darunter das Bild von »NAMARRGON«, der Blitze schleudert.

Wir sehen auf dieser Bootsfahrt jede Menge von Krokodilen und dazu Vögel, alle Sorten von Vögel. Auf dem Wasser, am Ufer und in den dort stehenden Bäumen können wir einen Querschnitt durch die heimische Tierwelt beobachten. Darunter auch Schlangenhalsvögel, Jabirus (die einzigen Störche von Australien), die unvermeidlichen Magpie-Gänse und so weiter. Wir haben nur etwa zwanzig Zentimeter Freiheit zwischen Wasserspiegel und Bordwand, so daß die Begegnung mit den Krokodilen etwas abenteuerliches bekommt. Die Fahrt dauert bis zum Sonnenuntergang, den wir an einer günstig gelegenen Stelle erwarten. Und der ist wirklich so, wie man es von einem Sonnenuntergang erwartet: Blutrot versinkt die Sonne am Horizont und langsam verschwimmen die Farben des Landes zu einem verwaschenen Grau.
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Felsenzeichnung


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