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Den Himmelstempel erwandern wir entlang der Nord-Süd-Achse und erreichen erst den
Himmelsaltar. Diese runde, dreiteilige Terrasse aus Marmor diente für Opferzeremonien. In der Mitte der obersten
Plattform liegt der Stein des Mittelpunktes der Erde. Nach der Vorstellung der Chinesen war hier der Mittelpunkt
des Reiches und damit der Mittelpunkt der Erde. Da hier gerade mehrere japanische Reisegruppen angelangt sind,
herrscht ein ziemliches Gedränge, denn jeder möchte sich auf diesem Stein photographieren lassen. Wir laufen weiter zur Halle des Himmelsgewölbes. Sie ist von einer runden Mauer umgeben. Diese soll die Besonderheit haben, daß man ein leises Sprechen an der Mauer auf der gegenüberliegenden Seite verstehen kann. Diese Halle ist einstöckig und nur aus Holz gebaut. Um jetzt zur Halle der Ernteopfer zu kommen, müssen wir an der "Zypresse der neun Drachen" vorbei. Da dieser Baum rund 500 Jahre alt ist, wurde er zur Zeit der Ming-Dynastie gepflanzt. In der bildhaften Vorstellung der Chinesen wurde der gewundene Stamm mit seiner Rinde zu neun sich umschlingende Drachen. Die Halle der Ernteopfer ist wie üblich nicht zu besichtigen, so daß wir nur darum herum wandern können. Die Halle steht auf einer Marmorterrasse und ist dreistöckig. Sie macht einen imposanten Eindruck. Alle diese Gebäude sind durch den Kaiserweg verbunden, einem Weg aus leicht gewölbten Marmorplatten, so daß kein Regen sich darauf halten konnte. Regen haben wir zwar keinen bekommen, doch der Tag ist trübe geblieben. Top |
| Auf dem Weg zurück ins Hotel machen wir Halt an einer Fabrik für emaillierte Waren. Dieses staatliche Unternehmen stellt in der Hauptsache Vasen her. Unser Rundgang beginnt in der Werkstatt, wo die Vasen aus Kupfer getrieben und zusammengelötet werden. Im nächsten Arbeitsgang wird der Draht auf die Vasen aufgebracht, wodurch die einzelnen Flächen getrennt werden, in denen das Email eingebracht wird. Mit Pipetten und Pinseln werden die verschiedenen Farben aufgebracht, was eine mühselige Arbeit ist. Frauen arbeiten an schmutzigen Werkbänken, die Werkstücke sind aber auf weißen Tüchern abgelegt und auch abgedeckt. Die Stücke werden mehrmals gebrannt und wieder neue Farbschichten aufgetragen, bis daß sie zum Ende poliert werden. Top |  |
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Als wir zum Hotel kommen ist es schon dunkel. Nur eine knappe Stunde haben wir Aufenthalt, dann treffen wir uns schon wieder in der Lobby um zur Akrobatikvorstellung zu fahren. Diese Vorstellung findet in einem Theater statt, das den Eindruck eines alten Kinos macht. Jetzt kommen die bekannten Darbietungen des chinesischen Theaters, wobei die Artisten in den Löwenkostümen den Anfang machen. Jeweils zwei Mann in einem Kostüm machen Bodenakrobatik und balancieren über Wippen und auf großen Bällen. Darauf folgen Jongleure mit Tellern auf Stöcken, Bodenakrobatik, und Schlangenmenschen. Top |
| Wir begeben uns am nächsten Tag zuerst zum Tal der 13 Ming-Gräber. Am Eingang dieses Tales halten wir um über die "Seelenallee" zu schlendern. In einem dreißig Jahre alten Buch hatte ich ein Bild davon gesehen, doch jetzt ist die Straße gepflastert und die Bäume bilden eine Allee. In diesen Bäumen hängen Lautsprecher, aus denen klassische chinesische Musik ertönt. Zu Beginn des Weges steht in einem Pavillon eine 10 m hohe Stele auf einer steinernen Schildkröte. Dieses Tier verkörpert Langlebigkeit. Der Weg zieht sich für fast 10 Kilometer in Richtung der Gräber, und ist hier mit 36 Steinfiguren geschmückt. Dies sind 24 Tier- und 12 Menschenfiguren, immer paarweise rechts und links des Weges. Die Tierfiguren zeigen liegende und stehende Tiere, wobei die liegenden der Überlieferung zufolge die Nacht bewachen. Die ganzen zehn Kilometer wollen wir natürlich nicht laufen, so begeben wir uns nach dem Teil des Weges mit den Figuren zu einem Parkplatz, wo der Bus auf uns wartet. Top |
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